Neue HIV-Variante entdeckt

Neue HIV-Variante entdeckt

Wichtige Punkte auf einen Blick

  • Die neue HIV-Variante weist eine 3,5 bis 5,5 mal höhere Viruslast auf als die bisherigen Varianten.
  • Die neue Virus-Variante wurde erstmals in den Niederlanden entdeckt und ist besonders ansteckend.
  • Sind die Infizierten in Behandlung, besteht für sie keine größere Gefahr.

Noch immer ist Aids eine der weltweit am häufigsten vorkommenden Krankheiten. Nun haben Forscher eine neue HIV-Variante entdeckt, die wesentlich gefährlicher sein soll als die ursprünglichen Varianten. Die neue HIV-Variante ist in einer Langzeitstudie aufgetreten. Besonders beängstigend ist, dass die neue Variante eine etwa 3,5 bis 5,5 mal höhere Viruslast aufweist. Durch die höhere Viruslast ist die Übertragbarkeit des Virus wesentlich höher.

Die neue Variante greift das Immunsystem viel schneller an und sorgt nachhaltig für Schäden. Doch wie schätzen Experten die neue HIV-Variante ein? Wie aggressiv ist dieser Virus wirklich?

Was hat es mit der neuen HIV-Variante auf sich?

Durch die Entdeckung einer gefährlicheren HIV-Variante in den Niederlanden ist den Experten klar, dass sich Pandemieviren nicht zwingend mit der Zeit zurückbilden. An der Universität Oxford wurden zahlreiche Tests diesbezüglich durchgeführt, denn es wurde eine Gruppe identifiziert, die sich mit einer ansteckenderen und aggressiveren Version angesteckt hat. Fakt ist, dass die Betroffenen viel mehr Viren im Blut haben. Durch die hohe Viruslast lässt sich das Virus wesentlich leichter übertragen. Mit den bewährten Maßnahmen ist die neue HIV-Variante allerdings gut zu kontrollieren.

Vermutungen über die Herkunft der Variante gibt es bereits. So soll die neue Variante bereits Ende der 1980er Jahre in den Niederlanden aufgetaucht sein. Das Virus hat deshalb seinen Ursprung im Nachbarland von Deutschland. Doch wie konnte dies festgestellt werden? Durch den genetischen Nachbau des Virenstammbaums gelang es Forschern eine Vorform der neuen HIV-Variante zu erkennen. Um sicher zu sein haben die Forscher eine Blutprobe von einer im Jahr 1992 infizierten Person genommen. Damals konnte sich die Virus-Variante unbemerkt weiter ausbreiten.

Obwohl die neue HIV-Variante statistisch gesehen äußerst signifikant ist, ist der Effekt im epidemiologischen Kontext eher nebensächlich.

Virus-Ausbruch mit regelmäßigen Tests verhindern

Aggressiv und ansteckend – so wird die neue HIV-Variante beschrieben. Sind Infizierte bereits in Behandlung, besteht für sie keine große Gefahr. So konnte bei den Patienten ein ähnlicher Verlauf festgestellt werden wie bei anderen Infizierten. Um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, ist es wichtig, dass die Menschen mit einem gewissen HIV-Risiko Zugang zu regelmäßigen Tests bekommen. So können frühzeitige Diagnosen und Behandlungen ermöglicht werden.

Je früher die Behandlung anfängt, desto weniger wird das Immunsystem geschädigt. Mit regelmäßigen Tests kann das Virus bei den Infizierten frühzeitig entdeckt werden. Eine Ansteckung anderer Menschen kann so selbstverständlich verhindert werden. Wird das neue HIV-Virus nicht innerhalb von zwei bis drei Jahren entdeckt, kann eine Infektion zu Aids führen. Bei den bisherigen Varianten dauerte es noch ungefähr sechs bis sieben Jahre.

Warum die neue Variante so aggressiv ist und eine so hohe Viruslast erzeugt, ist noch unklar. Da es bereits unzählige Mutationen des Virus gibt, ist eine Analyse nicht möglich.

So schätzen Experten die neue HIV-Variante ein

Experten bewerten die Neuentdeckung als weiteres Puzzlestück für das Verständnis der Entwicklung von HIV. Ob die HIV-Epidemie durch die Neuentdeckung vorangetrieben wird, kann selbstverständlich nicht eindeutig gesagt werden. Experten geben allerdings Entwarnung, denn obwohl die Neuentdeckung für die Auswirkung nicht unberücksichtigt bleiben darf, ist sie im Hinblick auf die Epidemie eher Nebensache. Immerhin existiert die neue HIV-Variante bereits seit Jahrzehnten. Andere HIV-Varianten wurden von der neuen Form nicht verdrängt.

Für HIV-Patienten ist wichtig, dass sie einen gesunden Lebensstil verfolgen. Die virologischen Faktoren sind eher nebensächlich.

Durch die zahlreichen Mutationen des Virus ist es schwierig herauszufinden, wieso die neue HIV-Variante eine so hohe Viruslast aufweist.

Zusammenfassung

In den Niederlanden wurde eine gefährliche HIV-Variante entdeckt, die höchst ansteckend und gefährlich sein soll. Wird das Virus bei einer infizierten Person nicht rechtzeitig erkannt, kann die Erkrankung Aids bereits nach zwei bis drei Jahren ausbrechen. Im Gegensatz zu den vorigen Varianten macht sich die neue HIV-Variante durch eine 3,5 bis 5,5 mal stärkere Viruslast bemerkbar.


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