Erforschung des engen Zusammenhangs zwischen ADHS und Sucht
Wichtige Punkte auf einen Blick
- Zur Behandlung der ADHS-Symptome können Medikamente verschrieben werden, um das Risiko des Drogenkonsums zu verringern.
- Der beste Weg, um Sucht bei Menschen mit ADHS zu verhindern, ist eine frühzeitige Behandlung.
- Maßnahmen für den Einzelnen sind Sport und regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen.
Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine neurologische Störung, die durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnet ist. Sie gilt als eine der häufigsten psychischen Störungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
ADHS zeichnet sich durch anhaltendes Desinteresse und/oder große Anspannung aus, die das Funktionieren oder die Entwicklung der jeweiligen Person beeinträchtigen kann. Menschen mit ADHS haben Schwierigkeiten, aufmerksam zu sein, impulsive Verhaltensweisen zu kontrollieren und sind oft übermäßig aktiv.
Sucht hingegen bezeichnet eine ungesunde Abhängigkeit von Drogen oder anderen Substanzen. Sie beschreibt einen chronischen Zustand, bei dem Menschen zwanghaft nach Drogen oder anderen Substanzen suchen und diese trotz der schädlichen Folgen konsumieren.
So ist die Sucht durch ein unkontrolliertes Bedürfnis nach der Substanz gekennzeichnet und die Unfähigkeit, mit dem Konsum aufzuhören. Erhebliche Veränderungen der Gehirnchemie, die zu einem Verlangen nach mehr von der Substanz führen, sind wesentliche Bestandteile einer Sucht. Dieser Zustand kann sich sowohl auf die Psyche als auch auf den Körper auswirken und erheblichen Schaden anrichten.
Manche ADHS-Betroffene klagen darüber, dass sie sich nicht in ihrem Körper wohlfühlen und sich verzweifelt langweilen. Teilweise wird darüber berichtet, dass sie sich so impulsiv fühlen, als würde eine Art Wahnsinn sie überfallen.
Warum es wichtig ist, den Zusammenhang zu erforschen
Die Erforschung des Zusammenhangs zwischen ADHS und Sucht ist wichtig, denn sie kann unschätzbare Erkenntnisse über die Entwicklung und Behandlung beider Störungen liefern.
Sie kann zudem helfen, besser zu verstehen, warum manche Menschen anfälliger für Sucht sind als andere und welche Arten von Maßnahmen bei der Behandlung dieser Erkrankungen wirksam sein könnten.
ADHS und Sucht haben oft gemeinsame Symptome.
ADHS und Sucht: Wie hängen sie zusammen?
Symptome ADHS:
- Schwierigkeiten bei der Aufmerksamkeit
- Leichte Ablenkbarkeit
- Impulsivität
- Hyperaktivität
- Innere Unruhe
- Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Emotionen
- Schwierigkeiten bei der Organisation von Aufgaben oder Aktivitäten
- Schlechtes Zeitmanagement
- Vermeidung von Situationen, die anhaltende Anstrengung und Konzentration erfordern
Symptome Sucht:
- Zwanghafter Konsum der Substanz trotz negativer Konsequenzen
- Verlust der Kontrolle über den Substanzkonsum
- Entzugssymptome, wenn die Substanz nicht mehr konsumiert, wird
- Entwicklung einer Toleranz gegenüber der Droge, was bedeutet, dass größere Mengen benötigt werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen
- Unverhältnismäßig hoher Zeit- und Geldaufwand für die Beschaffung und den Konsum von Drogen oder Alkohol
- Riskantes Verhalten unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol
- Vernachlässigung von Pflichten zu Hause, bei der Arbeit oder in der Schule aufgrund des Substanzkonsums
Drogenkonsum kann ein Mittel zur Selbstmedikation sein, um das bei ADHS bestehende Ungleichgewicht zu kompensieren und unangenehme Gefühle zu vermeiden.
Ursachen für einen möglichen Zusammenhang
Eine mögliche Ursache für einen Zusammenhang zwischen ADHS und Sucht ist die Tatsache, dass beide Störungen mit erheblichen Veränderungen in der Gehirnchemie einhergehen. Neurotransmitter wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin sind an der Regulierung von Aufmerksamkeit, Konzentration und Impulsivität beteiligt – alles Faktoren, die bei ADHS beeinträchtigt sind.
Dopamin beispielsweise wird mit vielen wichtigen Funktionen des Körpers in Verbindung gebracht wird, darunter Motivation, Belohnung, Emotionen und Bewegung. Es hat sich gezeigt, dass es eine wichtige Rolle bei der Exekutivfunktion, der Aufmerksamkeitskontrolle und dem belohnungsmotivierten Verhalten spielt. Zudem spielt Dopamin auch eine Rolle bei der Regulierung und Freisetzung anderer Neurotransmitter.
Schätzungen zufolge erfüllen mehr als 25 % der Jugendlichen mit Substanzkonsumproblemen die diagnostischen Kriterien für ADHS.
Studien zur Verbindung von ADHS und Sucht
Die Ergebnisse einiger Studien im Überblick deuten auf einen möglichen Zusammenhang zwischen ADHS und Sucht hin. So hat eine Studie festgestellt, dass Jugendliche mit ADHS dreimal häufiger eine Sucht entwickeln als Jugendliche ohne diese Störung.
Eine andere Studie an Erwachsenen zeigte zudem, dass Menschen mit ADHS fünfmal häufiger drogen- oder alkoholabhängig werden.
Behandlung von ADHS und gleichzeitiger Sucht
Eine der größten Herausforderungen bei der Behandlung von ADHS und Sucht besteht darin, dass sie oft miteinander verbunden sind und sich gegenseitig verstärken können. So kann der Konsum von Drogen ein Mittel zur Selbstmedikation sein, um das Ungleichgewicht bei ADHS zu kompensieren, während die Impulsivität, die mit ADHS einhergeht, zu einem erhöhten Suchtrisiko führen kann. Außerdem können Menschen mit
Therapeutische Ansätze zur Behandlung komorbider Störungen wie ADHS und Sucht erfordern einen umfassenden, integrierten Ansatz. Die Behandlungspläne sollten sowohl die psychologischen als auch die biologischen Komponenten der jeweiligen Störung berücksichtigen. Häufig werden Medikamente verschrieben, um die ADHS-Symptome in den Griff zu bekommen, aber sie können auch in Verbindung mit einer Psychotherapie eingesetzt werden.
Die ordnungsgemäße Einnahme der verschriebenen Medikamente kann dazu beitragen, das Risiko des Drogenkonsums zu verringern. Zu den allgemeinen Maßnahmen, die Menschen mit ADHS ergreifen können, um ihr Suchtrisiko zu verringern, gehören die ordnungsgemäße Einnahme von ADHS-Medikamenten, aber auch das regelmäßige Treiben von Sport und kontinuierliche Untersuchungen des Gesundheitszustands während und nach der Behandlung.
Zudem können verschreibende Ärzte und Kliniker den Patienten damit helfen, das Risiko eines Missbrauchs von Stimulanzien oder einer Abhängigkeit von ihnen zu minimieren, indem sie lang wirkende Medikamente anstelle von kürzer wirkenden verschreiben.
Der beste Weg zur Suchtvorbeugung für Menschen mit ADHS ist eine frühzeitige Behandlung.
Zusammenfassung
Es wurde festgestellt, dass Menschen mit ADHS ein drei- bis fünfmal höheres Risiko haben, eine Sucht zu entwickeln als Menschen ohne diese Störung. Die Aussichten für zukünftige Entwicklungen auf dem Gebiet von ADHS und Sucht sind vielversprechend. Forscher untersuchen weiterhin, wie diese beiden Störungen zusammenwirken, um bessere Strategien zur Prävention und Behandlung zu entwickeln.
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