4-7-8 Atmung: Wie sie funktioniert und wie man sie ausführt

Wer nicht richtig schläft, fühlt sich am nächsten Tag ausgelaugt und zermürbt. Viele Menschen, die nicht richtig einschlafen können, versuchen die unterschiedlichsten Methoden. Ob Schäfchen zählen, Entspannungsmusik hören, Lavendelöl riechen oder warme Milch trinken: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die beim schnellen Einschlafen helfen sollen. Wenn diese Techniken nicht helfen sollten, hilft vielleicht die 4-7-8-Atmung. Es ist eine rhythmische Atemtechnik, die als natürliches Beruhigungsmittel auf das zentrale Nervensystem wirkt.

Doch die 4-7-8-Atmung soll noch weitere Beschwerden lindern. Hier erfährt man, wie die 4-7-8-Atmung funktioniert und wie man sie richtig ausführt. Manche berichten sogar davon, dass man mit dieser Methode innerhalb einer Minute einschlafen soll.

Was ist die 4-7-8-Atmung und woher kommt sie?

Eigentlich beschreibt die Atemtechnik ganz gut, was man machen muss, um zügig einschlafen zu können. Bei der 4-7-8-Atmung geht es um einen bestimmten Atemrhythmus, bei dem man vier Sekunden einatmen, sieben Sekunden Luft anhalten und acht Sekunden ausatmen muss. Diese Atemtechnik soll unter anderem Panikattacken sowie Angstzustände lindern und dazu beitragen, dass man schneller einschläft. Außerdem soll der Blutdruck durch diese Technik reguliert werden. Ob man wirklich innerhalb einer Minute nach Ausübung der Atemtechnik einschläft, muss man selbst testen.

Jedoch berichten immer mehr Anwender von dieser erfreulichen Wirkung. Die Wissenschaft hat bisher noch keine handfesten Beweise gesammelt, dass die 4-7-8-Atmung wirklich diese Verbesserungen hervorruft. Jedoch häufen sich die positiven Erfahrungsberichte immer mehr und diese motivieren immer mehr Menschen, die Technik auszuprobieren. Wer ist auf diese Atemtechnik gekommen und wie weit lässt sie sich zurückverfolgen? Die Technik der Atmung liegt ursprünglich im Pranayama.

Sie ist also auf ein Glied des Ashtanga Yogas zurückzuführen. Die 4-7-8-Atmung soll sich positiv auf das Nervensystem auswirken und es sozusagen stimulieren. Dadurch kann der Körper abschalten und sich perfekt auf Entspannung und Schlaf vorbereiten. Entwickelt wurde diese Atemtechnik von dem US-Arzt Dr. Andrew Weil.

Um den Körper an die 4-7-8-Atmung zu gewöhnen, sollte man die Übung abends und morgens vier Mal wiederholen.

So wirkt die 4-7-8-Atmung

Der Alltag ist für viele Menschen extrem stressig geworden. Kein Wunder, denn die Welt wird immer schnelllebiger. Ob E-Mails. Anrufe, der nicht endende Informationsfluss oder die sozialen Medien: Jeden Tag erleben die Menschen eine unbändige Flut an Stresssituationen. So fallen immer mehr Menschen in einen sogenannten Zustand von Dauerstress. Die meisten Menschen gönnen sich nach einer stressigen Phase nicht einmal Erholung.

Je häufiger der Körper unter Stress steht, desto mehr wirkt sich dies auf die Atmung aus. Die Atmung findet nicht mehr bewusst statt, sondern ist eher flach, sodass dem Körper nur wenig Sauerstoff zugeführt wird. Wird der Körper nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt, kann sich dies negativ auf die Psyche sowie auf die Organe auswirken. Die Organe können aufgrund des Sauerstoffmangels nicht mehr richtig arbeiten. Angstzustände entstehen, sodass der Körper vermehrt Stresshormone ausschüttet.

Die Ausschüttung von Stresshormonen ist in besonderen Situationen zwar sehr hilfreich, kann auf Dauer allerdings krank machen. Bei dieser Atemtechnik atmet man bewusst acht Sekunden lang aus. Dadurch wird der Sauerstoffgehalt im Blut angeregt, denn die verbrauchte Luft wird nach draußen befördert. Der Puls wird gesenkt, sodass eine Art Entspannungsphase eintritt.

Wie funktioniert die 4-7-8-Atmung richtig?

In welcher Position man die 4-7-8-Atmung durchführt, spielt keine Rolle. Viel wichtiger ist, dass man darauf achtet, dass die Atemtechnik mit einem geraden Rücken ausgeführt wird. Wer nun mit der Atmung beginnen möchte, sollte die Zunge hinter den oberen Schneidezähnen platzieren. Wichtig ist, dass die Zunge während der gesamten Übung nicht bewegt wird. Ob der Mund geöffnet oder geschlossen ist, spielt keine Rolle.

Bei Bedarf kann man während der Übung die Augen schließen, um sich vollends auf den Atemfluss zu konzentrieren. Um die 4-7-8-Atmung korrekt durchzuführen, sollte man folgende Schritte einhalten:

• Bevor man mit der Übung beginnt, sollte man einmal tief ein- und ausatmen, um die Lungen vollständig zu leeren.
• Nun atmet man durch die Nase ein und zählt bis vier.
• Danach hält man die Luft für sieben Sekunden lang an.
• Mit geöffnetem Mund atmet man geräuschvoll acht Sekunden lang aus.
• Wichtig ist, dass man aus dem Bauch heraus atmet.
• Hat man Probleme bei der Sekundenanzahl, besteht die Möglichkeit, auch etwas schneller zu zählen.
• Immer den 4-7-8-Rhythmus einhalten.

Die Wirkung tritt direkt nach der ersten Durchführung ein. Um die Herzfrequenz sowie den Blutdruck dauerhaft zu senken, ist allerdings die Regelmäßigkeit entscheidend.

Was bewirkt die 4-7-8-Atmung?

Wer die 4-7-8-Atmung regelmäßig durchführt, wird einen erheblichen Unterschied in Bezug auf seine mentale Gesundheit bemerken. Folgende Wirkungen bringt die rhythmische Atmung mit sich:

• Angstzustände und das Unwohlsein werden gelindert.
• Nach Durchführung der 4-7-8-Atmung kann man schneller und auch besser einschlafen.
• Heißhungerattacken können mit dieser Methode gut behandelt werden.
• Ärger und Aggressionen lassen sich mit der 4-7-8-Atmung ebenfalls kontrollieren.

Zusammenfassung

Wer sich auf die 4-7-8-Atmung einlässt, kann bereits nach der ersten Anwendung eine Verbesserung spüren. Wer die 4-7-8-Atemtechnik anwendet, wird auf Dauer den Blutdruck senken, die Müdigkeit sowie Migräne-Anfälle reduzieren, Ängste lösen und Stresssituationen besser bewältigen können. Das Ziel der 4-7-8-Atmung ist, den Körper und Geist durch die gezielte Übung zu vereinen und Beschwerden zu reduzieren.