Verschiedene vaginale Gerüche und mögliche Ursachen
Wichtige Punkte auf einen Blick
- Jede Scheide hat einen ganz eigenen Geruch.
- Der typische Geruch im Intimbereich ist völlig normal und muss nicht ärztlich behandelt werden.
- Fischiger Geruch kann auf eine Infektion im Intimbereich hindeuten und sollte unbedingt vom Arzt abgeklärt werden.
Jede weibliche Scheide hat ihren eigenen Geruch. Diese persönlichen Gerüche sind völlig normal. Doch mitunter kommt es vor, dass der typische Geruch sich plötzlich stark verändert. Für viele Frauen ist diese Veränderung des Geruchs unangenehm. Viele Frauen fragen sich dann: Ist mein Scheidengeruch normal? Die Veränderung des Scheidengeruchs kann ein Anzeichen für eine Infektion sein.
Doch nicht immer müssen veränderte vaginale Gerüche ein Alarmzeichen sein. Hier erfährt man, wann man sich Gedanken machen sollte und was bei der Hygiene im Intimbereich zu beachten ist.
Der persönliche Geruch – Was ist normal?
Vaginaler Ausfluss ist völlig normal. Ebenso ist auch der typische Geruch der Vagina vollkommen gesund. Der typische Geruch im Intimbereich wird durch die Laktobazillen erzeugt, denn diese sorgen für das saure Milieu. Demnach kennt jede Frau ihren eigenen vaginalen Geruch sehr gut und weiß, wann sich dieser verändert. Sobald einem der vaginale Geruch anders vorkommt, sollte man dies von einem Frauenarzt abklären lassen.
Solange der unangenehme Geruch nicht von einem Juckreiz begleitet wird oder andere Krankheitssymptome präsent sind, ist er meist völlig harmlos und ganz normal. Eine Behandlung ist in diesem Fall nicht notwendig. Der vaginale Geruch verändert sich zum Beispiel auch während der Wechseljahre. Dies ist ebenfalls normal, da sich der veränderte Hormonhaushalt auf die Scheidenflora auswirkt. Viele Frauen leiden zu dieser Zeit übrigens auch an einer Scheidentrockenheit.
Der Eigengeruch einer Person kann sich durch zahlreiche Einflüsse ändern. Wichtig zu wissen ist, dass Frauen ihren Geruch nur dann wahrnehmen, wenn der Körper anders arbeitet als sonst.
Während der Pubertät, in der Schwangerschaft, während der Stillzeit oder in den Wechseljahren kann eine Veränderung des Scheidengeruchs wahrgenommen werden. Dies ist ein hormonell bedingtes Phänomen, welches in der Regel vollkommen normal ist.
Diese Störfaktoren lösen unangenehme vaginale Gerüche aus
Neben den hormonell bedingten Auslösern für vaginale Gerüche gibt es auch schwerwiegende Auslöser für Scheidengeruch. Ein echter Störfaktor ist demnach ein gestörter pH-Wert. Normalerweise ist in der Vagina ein leicht saures Milieu. Durch Milchsäurebakterien wird das saure Milieu intakt gehalten. Sollte das fein ausbalancierte Verhältnis gestört werden, befinden sich überwiegend andere Bakterien-Arten in der Vagina.
Diese erleichtern Keimen das Eindringen. Vermehrter Ausfluss und gelegentlich auch ein unangenehmer vaginaler Geruch sind die Folge. Häufige Ursachen für einen gestörten pH-Wert:
- Die Vagina wurde übermäßig gepflegt, sodass der pH-Wert gestört wurde.
- Es wurden die falschen Pflegeprodukte benutzt.
- Ein übermäßiger Zuckerverzehr kann den pH-Wert ebenfalls beeinflussen.
- Durch eine Antibiotika-Behandlung wird der pH-Wert gestört.
Leiden die Betroffenen an einem gestörten pH-Wert, steht die Tür für sämtliche Erreger weit offen. Durch das Eindringen von Erregern entstehen die typischen vaginalen Gerüche, die unangenehm sein können. Ob Bakterien, Parasiten, Pilze, Chlamydien oder Viren: Diese Erreger sind für die unterschiedlichen Gerüche verantwortlich. Ebenso können Hautreizungen einen recht typischen Geruch hervorrufen. Allerdings machen sich mechanische Reize dieser Art bereits im Voraus bemerkbar.
Sollte die Vagina unangenehm riechen, sollten die Betroffenen trotzdem immer auch auf Hautveränderungen achten. So können Pusteln, Warzen oder Geschwüre auf eine ernst zu nehmende Erkrankung hindeuten. Neben den typischen Erregern und Hauterkrankungen kann auch Inkontinenz ein Grund für Scheidengeruch sein. Bereits kaum wahrnehmbare Urin-Mengen können den Geruch aus der Vagina auslösen.
Unangenehmer Scheidengeruch – Wann sollte man zum Arzt?
Obwohl vaginale Gerüche sehr unangenehm sein können, muss man nicht immer direkt zum Arzt. In diesem Absatz erfährt man, wann Frauen bei vaginalen Gerüchen lieber zum Arzt gehen sollten. Das eigene Körpergefühl ist ein recht zuverlässiges Indiz, wann unangenehme Scheidengerüche gefährlich werden können. Viele Menschen haben verlernt, auf ihren Körper zu hören, weshalb die Diagnose unnötig verkompliziert wird. Nimmt eine Frau einen unangenehmen Scheidengeruch wahr, sollte zuerst überprüft werden, ob folgende Umstände vorliegen:
- Wurde extrem viel Sport getrieben?
- Hatte die Betroffene kurz vorher Sex?
- Hat die Frau derzeit ihre Regelblutung?
- Hat die Betroffene kurz vorher bestimmte Nahrungs- oder Genussmittel verzehrt?
- Nimmt die Frau bestimmte Medikamente ein?
Danach sollte überprüft werden, ob der Geruch von anderen Symptomen begleitet wird. Häufige Begleiterscheinungen von Infektionen sind zum Beispiel Schwellungen, Juckreiz, Ausfluss, Unwohlsein, Unterleibsschmerzen, Erbrechen und Hautveränderungen. Ebenso ist Vorsicht geboten, wenn unangenehmer Scheidengeruch ohne Nebenwirkungen auftritt, aber der Geruch dafür sehr streng ist.
Einige Geschmacksstoffe sind auch Geruchsstoffe. So können bestimmte Speisen, Getränke oder Medikamente zu einem sehr intensiven Scheidengeruch führen. Bekannt für eine Geruchsveränderung ist Knoblauch, doch auch Kaffee, Alkohol und Tabak wirken sich auf den Geruch im Intimbereich aus.
Die richtige Körperhygiene bei vaginalen Gerüchen
Der typische vaginale Geruch ist vollkommen normal. Die Hygiene im Intimbereich ist zwar wichtig, jedoch sollte sie nicht übertrieben werden. Durch übertriebene Körperhygiene wird sogar das Risiko erhöht, an Infektionen zu erkranken. Demnach sollte man es mit der Hygiene im Intimbereich nicht übertreiben und eine angemessene Waschlotion verwenden. Eine spezielle Waschlotion für den Intimbereich kann helfen, den pH-Wert zu unterstützen.
Parfümierte Duschgels oder normale Seifen können sich hingegen negativ auf den pH-Wert auswirken. Immer wieder empfehlen Frauenärzte sogar, den Intimbereich lediglich mit klarem Wasser zu waschen.
Zusammenfassung
Ein typischer vaginaler Geruch ist völlig normal und muss nicht von einem Arzt abgeklärt werden. Sollte einem eine Veränderung des Scheidengeruchs aufgefallen sein, muss man vorsichtshalber einen Frauenarzt aufsuchen. Die Hygiene im Intimbereich sollte nicht übertrieben werden, denn dadurch wird der pH-Wert gestört, sodass Erreger viel leichter eindringen können.
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